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Aus der Not heraus stark – Frauennetzwerke im Wandel der Zeit

Ausnahmslos jeder Arbeitgeber ist seit einigen Jahren mit dem sogenannten „Gender Pay Gap“ und der Lösung dieses tief in der Welt der Arbeit verwurzelten Problems konfrontiert. Daniela Verena Zimmerer berichtete uns über ihre Bachelor-Arbeit, die sich mit untereinander vernetzten Frauen auseinandersetzt, und wie es diese schaffen, aus einem gesellschaftlich anerkannten Nachteil einen Vorteil für die eigene Karriere zu schaffen.

Erst einmal möchten wir Ihnen zur erfolgreich abgeschlossenen Bachelor-Arbeit gratulieren. Das war sicher kein einfacher Weg, sich auf diesem momentan hart umkämpften Themengebiet von anderen abzugrenzen. Wie erfolgte Ihre Schwerpunktsetzung?

Danke für die Zusprüche. Sie haben Recht, momentan ist Gleichberechtigung in aller Munde. Doch das ist nicht erst seit gestern so. Im Gegenteil: Viele Frauenverbände existierten bereits vor dem Zweiten Weltkrieg. Genau in dieser langjährigen Entwicklung liegen einige der Stärken dieser Vereinigungen. Das ist es, was mein Interesse nachhaltig geweckt hat und womit ich meine Bachelor-Arbeit in eine bestimmte Richtung gelenkt habe.

Sie sprechen von Vereinigungen. Was genau können wir uns in der Vergangenheit unter diesem Wort in Bezug auf Frauen vorstellen?

Angefangen hat in Deutschland alles in den 1930er Jahren, in denen sich Frauen erstmals öffentlich sichtbar zusammengeschlossen haben, um ihre Interessen vor der von Männern dominierten Gesellschaft zu vertreten.

In der Zeit der NS-Diktatur spielten sich die Treffen und Aktionen vermehrt im Hintergrund ab, da die konträren Interessen der Frauen nicht zum eingetrichterten Leitgedanken dieser dunklen Zeit gepasst haben.

Nach Kriegsende blühten die Frauenverbände wie eine Blumenzwiebel nach einem kalten Winter wieder auf. Mitgliedszahlen stiegen und es konnte das erste Mal so richtig für die Gleichberechtigung gekämpft werden. Nicht mit Blei und Schießpulver, sondern mit Worten – den Waffen der Frauen. Ein erster Meilenstein war folgend die Einführung des Wahlrechts für Frauen im Jahr 1918.

Beiläufig geschah aber ein viel größerer Wandel. Ab sofort war es Frauen auch gestattet, ein eigenes Konto zu eröffnen und Verträge abzuschließen. Die Vormundschaft durch den Mann war damit zumindest auf dem Papier Geschichte.

Und dann? Wie kommt es, dass Gleichberechtigung heute das Thema der Themen in praktisch jedem Unternehmen ist?

Sie haben Recht, augenscheinlich hat sich seitdem – mal abgesehen von der Einführung der verbindlichen Frauenquote in den Vorständen größerer Unternehmen 2017 – nicht viel auf dem Gebiet des Nachteilsausgleichs für Frauen getan.

Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Der jahrzehntelange Aktivismus hat die Frauen geprägt. Ihre Anliegen wurden von der mehrheitlich durch Männer gestalteten Legislative wenig bis gar nicht beachtet. Daraus resultierend gründeten die Frauen dedizierte Verbände und Netzwerke mit dem Ziel, gegenseitig voneinander profitieren zu können – und das ohne dabei von Männern in Bonn oder Berlin abhängig zu sein.

Welche Vorteile entstehen konkret durch diese neuen Netzwerke?

Unterstützung können Frauen in allen Gebieten erhalten, in denen sie gegenüber Männern benachteiligt sind.

Als Erstes springt uns allen das Bild der Ende-20-Mutter in den Kopf, die neben Mann und Kind auch in ihrem Unternehmen Fortschritte machen möchte. Jeder weiß, wie schwer es sein kann, die Karriereleiter mit derartig liebsamem Ballast effektiv besteigen zu können. Genau an diesem Punkt kommen die Frauenverbände ins Spiel: Es wird ein Austausch untereinander ermöglicht, der ohne die Organisation nicht in diesem Ausmaß möglich wäre.

Allgemeiner gesagt liegt der auf den ersten Blick nicht offensichtliche Hebel dieser Netzwerke auf dem Weg zur tatsächlichen Gleichberechtigung im Transfer von Wissen untereinander. Es werden nicht nur Stammtische und Gesprächsrunden organisiert, sondern auch dedizierte Fachmessen, Clubabende, internationale Fachtagungen und Seminare zur Weiterbildung und Vernetzung ins Leben gerufen.

Besonders fokussiert werden dabei die jüngeren Generationen. Auf den aufgeführten Events werden stets die Möglichkeiten und Chancen aufgegriffen, die einer Frau durch das Erreichen einer Führungsposition eröffnet werden.

Es ist wichtig, das Bewusstsein zu schaffen, dass es keinen Unterschied in der Qualität einer Managerin im Vergleich zu einem männlichen Mitbewerber gibt, damit auch junge Frauen eine Karriere in Richtung Führungsebene anstreben und ihr entgegenfiebern können.

Nehmen wir an, ich bin genau in einer solchen Situation: Anfang 30, junge Mutter und Konkurrentin in einem von Männern dominierten Bewerberumfeld auf dem Weg zu einer Stelle als Abteilungsleiterin. Wie findet konkret eine Stärkung der Frau statt, damit sie sich solide und konkurrenzfähig in einem Vorstellungsgespräch behaupten kann?

Benötigt ein Individuum Hilfe, erhält dieses eine Plattform und die Möglichkeit, aus unterschiedlichsten Richtungen konkrete Antworten und Unterstützung von anderen Frauen zu erhalten.

Schnell lässt sich Kontakt zu weiblichen Leitfiguren aus anderen Unternehmen herstellen, die mit wertvollen Tipps und eventuell auch Ansprechpersonen Kontakt direkt in die Ebene der Personaler des entsprechenden Unternehmens herstellen können.

Zudem ermöglicht ein breit gefächertes Angebot an Workshops und Seminaren eine erstklassige Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch – selbstverständlich speziell an die Bedürfnisse der jungen Mutter angepasst.

Das klingt sehr vielversprechend! Können Sie nochmal die Quintessenz der Frauenverbände zusammenfassen?

Organisationen von Frauen in Verbänden bieten diesen die Plattform, sich zu spezifischen Themen weiterzubilden, gemeinsam stark gegen Ungerechtigkeiten am Arbeitsplatz auftreten zu können und durch neu geknüpfte Netzwerke den Nachteil der Frau auf dem Arbeitsmarkt möglichst auf null zu reduzieren. Sie nehmen dabei die Rolle als Katalysator auf dem Weg hin zu einer vollkommenen und tatsächlichen Gleichberechtigung ein und beschleunigen diesen Wandel rasant.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg für Ihren weiteren Bildungsweg.

Ich hoffe, ich konnte mit meinen Aussagen einigen Frauen in herausfordernden Situationen Mut machen. Denkt dran: Ihr seid niemals alleine! Danke, dass ich heute hier sein durfte.

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