Eine Frau steht vor einem bunten Hintergrund.

Warum Software Engineering mehr ist als Programmieren

Software Engineers haben das große Ganze im Blick: Von der ersten Idee über die Herstellung der Programme bis zu deren möglichen Wirkung auf die Gesellschaft als Ganzes. Kein Wunder, dass diese Experten immens gefragt und zugleich rar sind. Aber was ist Software Engineering eigentlich genau? Wie unterscheidet es sich vom reinen Programmieren? Und warum ist diese Disziplin so wichtig für Deutschlands Position in der Weltwirtschaft? Ein Beitrag von Prof. Dr. Andrea Herrmann, verantwortlich für den Studiengang Software Engineering.

Software Engineering ist – einfach übersetzt – die Kunst, ingenieurmäßig Software zu entwickeln. Dazu verwendet man also Techniken und Werkzeuge für die Modellierung, Abstraktion, Komplexitätsreduktion, Codevermessung sowie das automatisierte Testen. Wichtig sind darüber hinaus aber auch Soft Skills für die Koordination von Teamarbeit und die Kommunikation mit verschiedenen Projektbeteiligten, insbesondere mit den Anwendern. Das Software Engineering ist also breiter, interdisziplinärer angelegt: Es benötigt Wissen aus der Informatik, aber auch aus anderen Disziplinen wie Projektmanagement, Qualitätssicherung und Dokumentation.

Wichtige Rolle für Wirtschaftsstandort Deutschland

Für den Wirtschaftsstandort Deutschland ist Software Engineering darum so besonders wichtig, weil es die internationale Wettbewerbsfähigkeit sichert und den Standort als Ideenschmiede voran bringt. Denn es gibt innerhalb von großen Software-Projekten zahlreiche Arbeiten, die man gut ins Ausland an kostengünstige Offshoring-Partner abgeben kann. Wir müssen uns hier also auf diejenigen Fähigkeiten konzentrieren, die wir als Generalunternehmer benötigen, um Unterauftragnehmer mit Aufgaben zu betrauen und mit ihnen zusammenzuarbeiten. Für ein global verteiltes Projekt benötigt es sauber spezifizierte Anforderungen, klare Arbeitsabläufe und Qualitätsvorgaben, die effiziente Integration von Komponenten und systematisches Testen. Diese Vorgaben und Fähigkeiten muss der deutsche Auftraggeber mitbringen.

Kulturell gesehen liegt uns Deutschen das systematische Vorgehen: Arbeitsprozesse, Checklisten, Kennzahlen. Auf diese Kernkompetenzen müssen wir uns konzentrieren, wenn wir international konkurrenzfähig sein wollen.

In der deutschen Softwarebranche werden zukünftig immer weniger Programmierer und Tester benötigt. Denn diese Aufgaben werden automatisiert oder ins Ausland vergeben. Wir konzentrieren uns darum besser auf den kreativen, kommunikativen und organisatorischen Anteil der Arbeit. Und genau das ist das Software Engineering.

Kreativer Teamplayer und guter Manager

Der Studiengang richtet sich darum nicht an den Programmier-Nerd, der am liebsten allein in einem abgedunkelten Keller vor sich hin tippt, sondern an Teamplayer und kreative Köpfe einerseits und gute Manager andererseits.

Mir macht das Software Engineering Spaß wegen der Vielfalt der Themen und der Interdisziplinarität. In meiner Habilitation habe ich mich mit Entscheidungen und Risikoschätzungen im Software Engineering beschäftigt und dabei nicht nur Informatik-, sondern auch Management-, Psychologie- und Medizinfachliteratur gelesen.

Beim Software Engineering denkt man also ganzheitlich darüber nach, wer wie am besten Software herstellt und wie sich deren Einsatz auf die Benutzer und die Gesellschaft als Ganzes auswirken wird.

Wer sich für solche Fragen interessiert, ohne sich vor Quellcodes zu fürchten, der oder die ist im Software Engineering richtig.

Prof. Dr. habil. Andrea Herrmann ist Professorin für Software Engineering an der AKAD University. Darüber hinaus ist sie für den Studiengang Data Science verantwortlich. Weitere Informationen zum Studiengang gibt es auf der Website der AKAD sowie im Rahmen eines individuellen Gesprächs mit der Studienberatung.

Über die Autor:innen

Prof. Dr. habil. Andrea Herrmann

Professorin für Software Engineering, Studiengangsleitung Software Engineering und Data Science

Sie verfügt über umfangreiche Expertise auf den Gebieten des Requirements Engineering, Software Engineering, Projektmanagements, Risikomanagements, Innovationsmanagements, Künstlicher Intelligenz und Maschinenethik. Ihr akademischer Werdegang umfasst ein breites Spektrum von Studien in Physik bis zur Habilitation in Informatik an der Universität Heidelberg. Sie hat in verschiedenen Positionen an renommierten Hochschulen, wie der Universität Braunschweig und der Fachhochschule Dortmund, gelehrt. Neben Ihrer Lehrtätigkeit hat sie vielfältige Erfahrungen in der Industrie gesammelt, unter anderem als Software-Entwicklerin und Beraterin. Als Mitglied des Präsidiums der Gesellschaft für Informatik (GI) und in verschiedenen wissenschaftlichen Vereinigungen hat sie sich aktiv für die Weiterentwicklung der Informatik eingesetzt. Ihre Forschungsarbeit ist in einer Vielzahl von Publikationen dokumentiert und spiegelt Ihr Engagement in den Bereichen Requirements Engineering, Projektmanagement, Künstliche Intelligenz und mehr wider.

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