
Portrait der AKAD-Absolventin und angehenden Astronautin Nicola Winter
Viele junge Mädchen wollen Sängerin oder Tierärztin werden. Nicola Winter wollte fliegen. Dafür nahm sie nach dem Abitur nicht nur die Offiziersausbildung bei der Bundeswehr auf sich, sondern anschließend auch ein berufsbegleitendes Fernstudium in Maschinenbau. So wurde aus der AKAD-Absolventin eine der wenigen Eurofighter-Pilotinnen Deutschlands. Jetzt könnte ihre Abenteuerlust sie sogar ins All katapultieren. Die unabhängige Initiative „Die Astronautin“ wählte sie unter hunderten Frauen aus, um sich zur Astronautin ausbilden zu lassen. Das Ziel: Bis 2020 die erste Deutsche in den Weltraum zu schicken.
Die Begeisterung fürs Fliegen scheint ihr in die Wiege gelegt worden zu sein. Schon ihre Großmutter machte einen Segelflugschein – mitten in den Wirren des zweiten Weltkriegs. Ihre Mutter flog Drachen. Und ihr Vater wäre gerne selbst Pilot geworden, hätte ihm nicht die strenge Richtlinie zur Sehstärke einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ihre Leidenschaft war also vorprogrammiert. Und obwohl auch sie mit ihren 1,60 Metern von vornherein für die Ausbildung zur Pilotin ausschied, gab sie ihren Traum noch lange nicht auf.
Karriereflüge in 13 Kilometern Höhe
Ihre Karriere startete sie also nicht bei der Lufthansa, sondern bei der Bundeswehr, lernte Jet fliegen statt Linienmaschine. Mittlerweile hat sie die Offizierslaufbahn bravourös gemeistert, den Dienstgrad „Major“ erworben – und ist heute eine von nur drei deutschen Frauen, die den Eurofighter fliegen können. Mit der atemberaubenden Geschwindigkeit von 1.600 km/h düst sie darin in 13 Kilometern Höhe über Deutschland hinweg.
Wie nebenbei hat sie sich dabei in der Männerdomäne der Bundeswehr durchgesetzt. Viel Wind macht sie nicht darum, will nicht „die Quoten-Frau“ sein, sondern hat sich immer über ihre Leistung und die Begeisterung fürs Fliegen definiert. Trotzdem könnten ihr diese Erfahrungen der vergangenen Jahre bald helfen, um sich noch einmal in einer anderen Männerdomäne durchzusetzen – und sich einen weiteren Traum zu erfüllen: Nicola Winter möchte die erste deutsche Frau im Weltraum werden.
Der Traum kam nicht plötzlich über sie. Vielmehr hat sie ihn neben ihrer Bundeswehrkarriere immer konsequent mitverfolgt, nicht zuletzt durch ihr Fernstudium an der AKAD University. Im Anschluss an ihre Offiziers- und Jetpilotenausbildung absolvierte sie an der Fernhochschule von 2009 bis 2015 den Bachelor of Engineering in Maschinenbau. Und zwar, wie sie betont, „ganz bewusst mit dem Ziel, Astronautin zu werden“ – denn neben der Luftwaffe bietet auch die Wissenschaft einen Weg ins All. Nicola Winter setzte also auf beide Karten. Und ihre Rechnung ging auf: Aktuell hat sie gute Chancen, tatsächlich die erste Deutsche im Weltraum zu werden.

Astronautin in Ausbildung
„Die Astronautin“ nennt sich die unabhängige Initiative, bei der sich Nicola Winter mit rund 400 Konkurrentinnen um die Rolle als erste deutsche Weltraumfahrerin beworben hat. Denn bis jetzt waren alle elf deutschen Teilnehmer an internationalen Raumfahrtprogrammen Männer. Das Astronautin-Projekt will das ändern und, finanziert durch Sponsoren, bis 2020 die erste deutsche Frau ins All schicken. Die Bundeswehrpilotin und Maschinenbau-Absolventin behauptete sich durch alle Runden der Vorauswahl. Als eine von zwei Gewinnerinnen ging sie letztlich aus dem Wettbewerb hervor.
Zusammen mit der Meteorologin Insa Thiele-Eich durchläuft die AKAD-Alumna ab diesem Sommer ein Traineeprogramm für Astronauten, das die beiden auf ihren Einsatz im All vorbereiten soll. Auf dem Stundenplan stehen dabei neben Tauch- und Parabelübungen auch Medienkompetenz, Fitness-, Sprach- und Belastbarkeitstrainings sowie ein Grundlagentraining der Raumstation. Wer von den beiden Frauen letztlich fliegen darf, entscheidet sich erst im Laufe der Ausbildung. Und kann sich dann noch bis kurz vor dem Start ändern, denn bei Erkrankung rückt die andere nach.
Stören tut sich Nicola Winter an dieser Ungewissheit aber nicht. Sie genießt ihren Etappenerfolg in vollen Zügen, freut sich auf die spannende Astronautenausbildung. Mitte August geht es für den ersten praktischen Teil nach Russland, wo sie am Moskauer Astronautentrainingscenter einen Parabelflug absolviert. Und dank ihrer Pilotenerfahrung und ihres Ingenieurstudiums an der AKAD kann es gut sein, dass sie bald Geschichte schreibt. Wenn sie in der Trägerrakete zur 400 Kilometer über der Erde kreisenden Internationalen Raumstation ISS geschossen wird.
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