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Die AKAD University verpflichtet akademischen Fachbeirat für die Entwicklung des Studiengangs Soziale Arbeit (B.A.)

Intensiv hat sich die AKAD University damit auseinandergesetzt einen Studiengang Soziale Arbeit (B.A.) einzuführen und damit in einen neuen Bereich einzutreten. Jetzt wurde es konkret: Im März wurde mit dem Dreiergespann aus Dr. Eva Maria Bäcker, Hagen, Dr. P. Burcu Güner, Bielefeld und Prof. Dr. Andreas König, Hannover, ein akademischer Fachbeirat verpflichtet, um zusammen mit der eigenen Fachexpertise das Gelingen des Studiengangs vorwärtszutreiben.

Was unseren akademischen Beirat bewegt, wie er sich bei der Entwicklung des Studiengangs eingebracht hat und was unseren Prorektor, Herrn Prof. Dr. Markus Grottke, an unserem wissenschaftlichen Beirat begeistert, erfährt Annette Vöcklinghaus für uns im folgenden Interview.

Fr. Baecker

Annette Vöcklinghaus: Frau Bäcker, beginnen wir von Anfang an. Wie sind Sie zu uns gestoßen?

Dr. Eva Maria Bäcker: Mit der AKAD bin ich schon seit einigen Jahren verbunden und habe hier im Bereich des Interkulturellen und der Digitalisierung schon viele Studienmaterialien verfasst. Daher passte die Ausschreibung für den Fachbeirat sehr gut zu meinem bisherigen Tätigkeiten bei der AKAD, bei der ich neue Materialien entwickelt habe. Ich bin seit 20 Jahren in der Fernlehre tätig und habe viel Expertise an der Schnittstelle zur Digitalisierung aufgebaut – was wiederum zu einer auf Digitalisierung setzenden Hochschule wie der AKAD University passt.

Annette Vöcklinghaus: Und wo waren Ihre Berührungspunkte zum Studiengang?

Dr. Eva Maria Bäcker: Es gab da viele Berührungspunkte. So habe ich schon in meiner Diplomarbeit über vormundschaftsgerichtliche Betreuung von Menschen im modernen Sozialstaat geschrieben. Mich interessiert z.B. Biographiearbeit sehr – in der Praxis der Sozialen Arbeit, aber auch als Forschungsmethode. Biographiearbeit in der sozialen Arbeit habe ich an der Frankfurt University of Applied Science vertieft. Praxiserfahrungen habe ich durch meine Tätigkeit auf der Onlineplattform Beranet und als Beraterin im Kinderschutzbund in Köln gewonnen. Dort war ich auch – in Zeiten von Corona vielleicht nicht ganz unerheblich – als Beraterin am Elterntelefon eingesetzt. Auch der Frage der Gesundheit in der sozialen Arbeit habe ich mich ausführlich gewidmet: So bin ich sowohl zertifizierter Gesundheitscoach als auch ehrenamtlich im Vorstand im Albert-Schweizer-Hilfe Verein für das Spital in Lambarene in Afrika aktiv. Zuletzt engagiere ich mich umfassend in Bildungsinitiativen in Afrika, um dort die Möglichkeiten Digitaler Bildung zu realisieren.

Annette Vöcklinghaus: Und wo haben Sie sich jetzt am meisten eingebracht?

Dr. Eva Maria Bäcker: Wirklich an verschiedensten Stellen. So ist meine Expertise natürlich auch in die einzelnen Modulbeschreibungen eingeflossen – immer dort, wo ich letztlich auch wissenschaftlich oder beruflich in der Praxis tätig war. Drei Bereiche lohnt es hervorzuheben. Erstens haben wir in dem Studiengang die Herausforderung adressiert, dass in Zeiten knapper werdender Kassen auch die soziale Arbeit sich Gedanken machen muss, wie sie es schafft, gleichzeitig menschlich und bezahlbar zu bleiben. Das haben wir in einer Modulvertiefung „Soziale Arbeit – neu denken!“ adressiert. Letztlich ist die Grundidee, dass die Soziale Arbeit sehr davon profitieren kann, sich die neuen Möglichkeiten digitaler Geschäftsmodelle zunutze zu machen. Um nur ein Beispiel zu geben: Wenn das Geld für Klienten nicht mehr da sein sollte, stellt sich die Frage, wie man dennoch sozial Bedürftige bestmöglich versorgen kann. Diese Frage wandelt sich dann im Sinne eines Sharingmodells: Der Sozialarbeiter hilft sozial Bedürftigen, ihre Stärken zu erkennen und diese dort zu realisieren, wo sich damit auch finanziell überleben lässt. Diese einzigartigen Fähigkeiten jedes Menschen, auch jedes Klienten zu erkennen und zu fördern, so dass die Soziale Arbeit in der Folge von den Klienten auf den Schultern von deren Stärken selbst getragen werden kann, das wird eine wichtige Entwicklung sein.

Außerdem habe ich mich mit vielen Ideen bei der Didaktik des E-Learning eingebracht, um die Soziale Arbeit im virtuellen Raum lehr- und lernbar zu machen (beispielsweise in Form von E-Portfolio und Online-Exkursion bis hin zum Forschungslogbuch für das erste kleine Forschungsprojekt). Das lag nahe, da ich ja an der Fernuniversität Hagen eigene Projekte zur Fernstudien- und Kompetenzforschung durchgeführt habe.

Annette Vöcklinghaus: Liebe Frau Dr. Bäcker vielen Dank für das Gespräch!

Burcu Güner

Annette Vöcklinghaus: Liebe Frau Dr. Güner und wie sind Sie zur AKAD gekommen?

Dr. P. Burcu Güner: Ich sage es einmal so. Ich habe die Ausschreibung gesehen und habe gedacht: Zwar hast Du in der Vergangenheit vor allem in Präsenz Soziale Arbeit gelehrt und erarbeitet, aber aus Deinen internationalen Kontakten (Harvard, Bath) weißt Du ja, dass schon jetzt intensiv in der wissenschaftlichen Community darüber diskutiert wird, wie sich die soziale Arbeit in Zukunft durch die Digitalisierung und künstliche Intelligenz verändern wird. Also ist das ein sehr interessantes Betätigungsfeld – da wollte ich mit dabei sein.


Annette Vöcklinghaus:
Und wie haben Sie sich dann eingebracht?

Dr. P. Burcu Güner: Tatsächlich weniger im Digitalen. Dort habe ich vor allem gelernt. Beispielsweise ist mir im Gedächtnis geblieben, dass der Bildschirmhintergrund in der Fernlehre ein hervorragendes Medium zur Vermittlung von Sozialer Arbeit anhand von Inhalten ist. So lässt sich damit ein Brennpunkt, z.B. der Frankfurter Hauptbahnhof ebenso nahe heranholen, wie ein Jugendzentrum, in welchem im Hintergrund Jugendliche an einem Kicker spielen oder ein Schulhof, auf welchem sich gerade Kinder verschiedener Herkunft streiten und eine Minderheit gerade diskriminiert wird oder die Umgebung einer Kita. Auf dieser Basis lässt sich dann fragen: Und, wie würden Sie jetzt in den Streit als Sozialarbeiterin eingreifen etc. So wird der Unterricht ganz nahe an die Situation der Praxis, Problemfälle der Praxis herangerückt; den Studierenden wird folglich die praktische Relevanz ihres Studiums überdeutlich; auch die Spannungsfelder, welche hiermit verbunden sind. Nein, mein Bereich war vor allem die inhaltliche Prägung des Studiengangs, das Einbringen von Fachexpertise. Hier konnte ich das Team sehr gut ergänzen, weil ich mich ja durch meine Vergangenheit gerade in Theorien und Methoden der sozialen Arbeit sowie im Bereich der Psychologie sehr gut auskenne.

Und einen Bereich habe ich tatsächlich sicherlich besonders deutlich geprägt, nämlich den Bereich der Internationalen Sozialen Arbeit. Hier spielt auch meine Vergangenheit hinein: Letztlich habe ich mich ja selbst durch Bildung emporkämpfen müssen. Das prägt. Zugleich habe ich durch meine Tätigkeit in Flüchtlingslagern in Griechenland aber auch meine sozialsystemvergleichenden Tätigkeiten als Forscherin in verschiedenen Ländern (USA, Finnland etc.) eine besondere Expertise entwickelt, die mich sehr gefreut hat einzubringen. Ich denke, gerade die internationale systemvergleichende Soziale Arbeit hat ein besonderes Potential für jedes Sozialsystem, sich weiterzuentwickeln, weil man die Wirkungen von Sozialsystem bzw. Sozial- und Bildungssystem so hervorragend empirisch studieren kann. Wer hier die sich andeutenden Best Practices beherzigt, wird sicher ein sehr gutes, aber eben auch effizientes Sozialsystem errichten können. Hier unseren zukünftigen Studierenden das eigene erworbene Wissen weiterzugeben, um diese durch Bildung zu einer besseren, fundierteren Sozialarbeit zu befähigen, ist mir ein absolutes Herzensanliegen.

Annette Vöcklinghaus: Liebe Frau Dr. Güner vielen Dank!

Andreas

Annette Vöcklinghaus: Herr Professor König, wie sah das bei ihnen aus? Wie sind Sie bei der AKAD University gelandet?

Prof. Dr. Andreas König: Auch ich hatte bereits in der Vergangenheit Studienmaterial für die AKAD University verfassen dürfen und war insofern bereits mit Kollegen dort im Gespräch. Da ich langjährige Erfahrung in Akkreditierungen habe und zahlreiche Berührungspunkte in meiner Biographie zur sozialen Arbeit existieren, lag es auch mir nahe, mich für die Position im wissenschaftlichen Fachbeirat des Studiengangs zu bewerben.

Annette Vöcklinghaus: Und wie haben Sie den Studiengang mitgeprägt?

Prof. Dr. Andreas König: Vermutlich ist das auf mehreren Ebenen geschehen: einmal auf der formalen und qualitätsorientierten, dann auf der didaktischen, insofern als ich aus meiner E-Learning-Vergangenheit Modulkonstruktionen habe mitdenken dürfen. Am bedeutsamsten dürften (hoffentlich) die inhaltlichen Anregungen gewesen sein, die aus meiner Ausbildung als Kulturanthropologe einerseits und Leadership-Experte und Coach andererseits resultieren.

Aus den letztgenannten Erfahrungen habe ich vor allem die Sinnorientierung und die Ausprägung einer dialogischen Struktur als Komponenten in das Studienkonzept eingebracht. Zu erkennen ist das sicher in  den „Du und ich“-Modulen, die den Studiengang mit prägen. Diese sind dem berühmten Aufsatz von Martin Buber verpflichtet, dessen grundlegende Erkenntnis sich dahingehend festhalten lässt, dass wir Menschen am Dialog miteinander wachsen. Ein solches Wachsen im Studiengang zu implementieren, ist m.E. fundamental, um verantwortliche Persönlichkeiten heranzubilden, welche angesichts der hohen Herausforderungen beinahe jeglicher sozialarbeiterischer Tätigkeit und der permanenten Konfrontation mit dem Spannungsfeld des Triplemandats weder seelisch zerschellen noch zynisch werden, sondern positiv in die jeweilige Situation hineinwirken können.

Außer Martin Buber bin ich einem anderen großen Denker sehr verpflichtet, und das ist Viktor Emil Frankl, ein jüdischer Neurologe und Psychologe und KZ-Überlebender. Von ihm habe ich gelernt,  dass und welche ungeheuren Kräfte die Vermittlung einer Sinnorientierung freisetzen kann, selbst in den herausforderndsten Situationen noch. Wenn es mit diesem innovativen Studiengang gelingt, Studierende dazu zu befähigen, dass sie ihr eigenes (zukünftiges) sozialarbeiterisches Handeln unter die Sinnperspektive stellen und diese gar auch in ihre Klientenmandate einbringen, dann werden diese Studierenden nicht nur scheinbar unüberwindbare Hürden nehmen können, sondern auch zu einer positiven Entwicklung ihrer Klienten und der Gesellschaft um sie herum beitragen können.

Allerdings ist Sinn ein zartes Pflänzchen. So gilt eben auch das Gegenteil: Zerstört man Menschen permanent den Sinn ihrer Tätigkeit, dann werden sie sich schon allein aus Selbstschutz ändern müssen. Und es ist zweifellos insbesondere die Leitungsfunktion in sozialen Organisationen, welche Sinnfindung ermöglicht oder aber verunmöglicht. Dafür kommt es insbesondere darauf an, genau zuzuhören und immer wieder Möglichkeiten sinnvollen Handelns auch in schwierigen Situationen aufzuzeigen.

Annette Vöcklinghaus: Herr König, vielen Dank für das Gespräch.

Annette Vöcklinghaus: Herr Professor Grottke, nun zu Ihnen. Wie sind sie eigentlich – angesichts der Vielzahl an Bewerbungen – auf diesen wissenschaftlichen Fachbeirat gestoßen?

Prof. Dr. Markus Grottke: Zunächst dachte ich selbst daran, nur eine Person als Fachbeirat zu verpflichten (so wie man dies wohl auch erwarten würde). Aber im Zuge der Bewerbungen habe ich mich sehr aufmerksam mit allen Bewerberinnen und Bewerbern auseinandergesetzt, insbesondere damit, welche einzigartigen Fähigkeiten die jeweiligen Bewerberinnen und Bewerber einbringen können, um den künftigen Bachelor Soziale Arbeit zu etwas absolut Besonderem, einem einzigartigen Studiengang zu formen. Und so bin ich darauf gestoßen, dass die Konstellation Bäcker – Güner – König Einzigartiges zu bieten hat. Frau Bäcker mit ihrer Kreativität, ihrer Herangehensweise des Social Entrepreneurship, ihrer enormen Erfahrung im Bereich des Distance Learning und ihren Kenntnissen in Bezug auf Soziale Arbeit im Digitalen Raum. Frau Güner mit ihrem profunden, tiefgehenden Wissen in allen Kerngebieten der Sozialen Arbeit, ihren einzigartigen Kenntnissen im Bereich der internationalen Sozialen Arbeit und ihren vielen Schnittstellen zu Bezugsprofessionen wie Sozialpolitik, Psychologie oder Pädagogik. Und zuletzt Herr König mit seinen einzigartigen Leitungsfähigkeiten, seiner konsequenten Sinnorientierung und seinem Fokus auf dem Dialog. Letztlich liegt hier absolut komplementäre Expertise vor. Und in der Entwicklung kamen noch die Effekte der Lösungsentstehung im Dialog hinzu. Das Ergebnis: Die Studierenden dieses Studiengangs dürfen sich auf einen Studiengang der Extraklasse freuen.

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