
Resilienz in der Adventszeit stärken
Adventszeit: Geht Ihnen ein Licht auf?
Wie geht es Ihnen gerade? Erfreuen Sie sich an den Lichtern der Adventszeit, die durch den dunklen Winter leuchten? Oder hasten Sie achtlos daran vorbei, weil Sie innerlich nur einen Punkt nach dem anderen auf Ihrer To-do-Liste abarbeiten und fast schon im Autopilot-Modus durch Ihr Leben hetzen? In diesem Blogbeitrag liefert unsere AKAD-Studiendekanin Prof. Dr. Sonja Güthoff kleine Video-Impulse, wie Sie mehr Resilienz in der Adventszeit (und natürlich auch zu anderen Zeiten) für sich gewinnen können.
Weihnachtstress ade – hallo Bewusstheit
Alle Jahre wieder geht es spätestens zum ersten Advent los: Geschenkeliste erstellen und Geschenke besorgen, die letzten Projekte zum Jahresende abschließen, Notizen für die Strategiesitzung fürs nächste Jahr machen, mit den Kindern Plätzchen backen, die Weihnachtspost schreiben, Einkaufszettel für das Weihnachtsessen erstellen, noch schnell das Auto in die Werkstatt bringen, den Handwerker-Termin verschieben, noch ein Modul abschließen u. v. m. Wie soll sich da noch Festfreude einstellen? Ist das überhaupt noch möglich? Ist es – mit mehr Achtsamkeit. Das gilt für unsere Studierenden genauso wie für unsere Professorenschaft. Wir haben alle einen vollen Terminkalender, doch mit wertschätzender Warmherzigkeit und Authentizität als ebenbürtige Qualifikationen zu jeglichem Fachwissen kommen alle besser durch die herausfordernden Zeiten. Ob nun im Beruf, im Fernstudium, im Familienleben oder in der Freizeit, Sonja Güthoff, unsere Professorin für Health Care im Fachbereich Health & Social Science an der AKAD University, ist Resilienz-Expertin.
Resilienz lässt sich lernen
Wie lernt man Resilienz? Ist ein gesunder Umgang mit Stress gerade in so einer Zeit überhaupt möglich? Ja, das ist er. Schauen wir es uns gemeinsam an: Stress erzeugt schnell blindes Reagieren statt überlegtes Agieren. Wie kann ich diesem inneren Reflex gut entgegentreten? Zunächst einmal mit Durchatmen und kurzem Innehalten, statt sofort ins Tun zu stürzen. Fünf Worte helfen dabei, das Dringende vom Wichtigen und vom Verzichtbaren zu unterscheiden, wie Prof. Dr. Sonja Güthoff im folgenden Video deutlich erklärt.
Die richtigen Fragen stellen
Fassen wir zusammen: Mit nur fünf Worten kann ich das Tempo aus meinem Alltag herausnehmen. Sie lauten: „Muss ich das jetzt tun?” Unterschiedlich betont, zeigen sich in dieser Frage die unterschiedlichen Lösungsmöglichkeiten:
- MUSS ich das jetzt tun?
Oder darf ich das tun, weil ich es gerne und somit viel lieber mache? - Muss ICH das jetzt tun?
Oder gibt es eine Person, die geeigneter für die Erledigung der Aufgabe ist? - Muss ich DAS jetzt tun?
Oder gibt es eine andere Möglichkeit, die effizienter ist? - Muss ich das JETZT tun?
Oder kann es warten, weil es doch nicht so dringend ist? - Muss ich das jetzt TUN?
Oder kann ich stattdessen etwas anderes weglassen?
Sich ab und an diese Fragen zu stellen, führt zu mehr Gelassenheit. Das tut uns allen gut, weil dadurch erst eine Reflexion, um sich auf das Wesentliche zu fokussieren, möglich gemacht wird. Das reduziert den Stress, sodass wir uns den endlosen Aufgaben nicht mehr ausgeliefert fühlen. Überlegt zu handeln und souveräner zu agieren, ist ein exzellenter Stresskiller. Entschleunigung ist eine Tugend unserer Zeit, in der alles immer mehr, immer schneller, immer besser von uns erwartet wird. Hier selbstbestimmter und klarer zu agieren, erhöht unsere Resilienz und gibt uns Kraft.
Lachen ist gesund
Sie wollen noch mehr Resilienz und gute Laune? Dann sollten Sie sich auch das nächste Video von Sonja Güthoff ansehen: Achtung, Humor!
Was haben wir gelernt? Stress macht uns unkonzentrierter. Stress führt zu Autopilot-Handlungen, die nicht mehr oder zu wenig auf Sinnhaftigkeit und Effizienz überprüft werden. Doch mit kleinen, amüsanten Verhaltensänderungen lässt sich dieses ferngesteuerte Reagieren durchbrechen:
- Versuchen Sie einmal, ein Bild mit zwei Stiften in jeder Hand zu malen.
- Setzen Sie sich einmal falsch herum aufs Klo.
- Putzen Sie Ihre Zähne mit der nichtdominanten Hand.
Hinter dem Spaß, den diese bewusst übertriebenen Handlungsveränderungen auslösen, steht eine wissenschaftliche Problemlösungsmethode, die Sonja Güthoff in ihrem MBA-Studium in Pittsburgh von einem Mathematik- und Kreativitätsprofessor lernen durfte: Sie helfen Menschen, aus gewohnten Mustern auf spielerische und freudige Weise auszubrechen und neue Handlungsalternativen und Lösungsansätze zu finden. Auch Bisoziieren, also das „Herumspinnen“ und wilde Kombinieren zweier Begriffe aus unterschiedlichen Welten, zählt zu einer dieser Kreativitätsmethoden, die Ihren Einfallsreichtum wieder sprudeln lassen. Probieren Sie es einfach mal aus. Vielleicht kommen Sie über Begriffspaare wie „blaue Birne“, „rostige Giraffe“ oder „Schnecke mit Rädern“ auf Ideen, die Sie eine Ihnen gestellte Aufgabe ganz anders bewältigen lassen. Sich spielerisch auf Wege außerhalb der gewohnten Komfortzone einzulassen, ist immer ein Gewinn. Und wenn es nur ein Lächeln in Ihrem Gesicht ist. Allein schon das entspannt und hebt die Stimmung für einen kleinen Augenblick. Denn ganz nebenbei: Spaß und Lachen lockern natürlich auch den (Arbeits-)Alltag auf.
Den Erwartungs-Check machen
Überprüfen Sie regelmäßig, wie Sie Ihre Aufgaben erfüllen. Wie fällt Ihre Bilanz aus? Geht es dabei überwiegend um Ihre Bedürfnisse oder um die (vermeintlichen) Erwartungen anderer? Und wie streng sind Sie bei der Aufgabenerfüllung mit sich selbst? Gehen Sie mit anderen Menschen genauso hart ins Gericht, wenn einmal etwas nicht optimal läuft? Werfen Sie einen grundsätzlich ruhigeren und freundlicheren Blick auf die Dinge, die Welt, die eigenen Aufgaben und Ihre Möglichkeiten. Statt sich unreflektiert und pausenlos ständig wie im Hamsterrad abzuarbeiten, hilft der bewusste Schritt darüber hinaus. Probieren Sie es einfach aus: Sich aus der gewohnten Umgebung zu lösen, eine andere Art der Aufgabenerledigung zu testen – routinehafte Tätigkeiten verändern sich dadurch erstaunlich schnell. Und Sie gewinnen Raum, um sich wieder mehr mit der inneren Resilienz zu verbinden.
Die Lebensqualität bewusst steigern
Es stimmt: Wir leben in Zeiten, die von zunehmender Leistungsdichte, immer kürzeren Reaktionszeiten und volatilen Rahmenbedingungen geprägt sind. Dennoch haben wir jeden Tag aufs Neue die Möglichkeit, uns auszusuchen, wie wir uns dazu positionieren. Der römische Kaiser und Philosoph Marc Aurel wusste diesen positiven Ansatz auch schon auf den Punkt zu bringen: „Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an.“ Daraus resultiert, dass das bewusste Fokussieren auf positive Augenblicke und Ereignisse letztendlich zu einer deutlich höher empfundenen Lebensqualität führt, als sich stets nur dem Mangel, dem Noch-nicht-Guten zuzuwenden. Dabei geht es nicht um das bewusste Ausblenden von Herausforderungen, denn das wäre Selbstbetrug. Vielmehr ist damit das Anstreben der inneren Balance zwischen schönen und nicht so schönen Erlebnissen gemeint. Denn Letztere sind weniger schlimm, wenn es gelingt, auch die guten Momente zu würdigen: Das Lächeln der netten Kassiererin im Supermarkt, die ersten Schneeflocken, die das Wintergrau verzaubern, oder in der Adventszeit auch die bewusst in Ruhe getrunkene Tasse Tee oder die eigene kleine Drei-Minuten-Meditation über der Kerzenflamme. Zur Ruhe kommen geht für jeden Menschen anders. Gut tut es allen.
Wir wünschen Ihnen nun ganz viel Weihnachts(vor)freude und immer einen guten Stern über all Ihren Aktivitäten – in der Adventszeit und im restlichen Jahr natürlich auch.
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