eine Nahaufnahme des blauen Auges einer Person.

Datenschutz in Science-Fiction: Lese-Tipps von Prof. Dr. Andrea Herrmann

Am 28. Januar ist Europäischer Datenschutztag - ein Aktionstag, der auf Initiative des Europarats entstanden ist. Das Ziel: Die Bürger für den Datenschutz sensibilisieren. Seit längerem - und schon vor der Digitalen Transformation - ist das Thema auch Stoff für Belletristik. Zum Beispiel in der Science-Fiction-Literatur. Leseempfehlungen von AKAD-IT-Professorin Dr. Andrea Herrmann.

Einer der Nachteile der Digitalisierung von Informationen und Kommunikation besteht in der Gefahr, dass im Prinzip jeder von überall auf der Welt uns überwachen könnte: Telefonate mithören, Mails lesen, Dateien ausspionieren. Schlimmstenfalls handelt es sich dabei nicht um Ausnahmeverbrechen, sondern um einen Teil des Systems. Was macht das mit uns? Diese Frage beschäftigte die Science-Fiction-Autoren schon, bevor sie sich das Ausmaß der Digitalisierung ganz vorstellen konnten. Beispielsweise werden in dem Roman "1984" Bücher und Zeitungen gefälscht, indem die Zentrale diese aus den Bibliotheken zurückfordert, einzelne Zeilen überklebt und dann alles wieder zurück ins Regal. Dies ist unnötig aufwendig. E-Books kann man jederzeit "aktualisieren", ohne sichtbare Klebestellen.

das Cover des Buches der Circle.

Wenn Big Brother am Ende immer siegt

Überwachungsdystopien wie „1984“ (von George Orwell) und „The Circle“ (von Dave Eggers) zeigen Menschen, die sich im Überwachungssystem zu Hause fühlen, und wenige, die sich vergeblich auflehnen. Big Brother siegt am Ende immer. In 1984 ist es der Staat, der seine Bürger überwacht, in „The Circle“ eine private Firma, die alles filmt. Und in dem Hörspiel „Das neue Vertrauen“ bewertet eine Internetfirma Menschen.

Erebos“ und „Erebos 2“ von Ursula Poznanski sind Jugendromane über ein Computerspiel, das gar kein Spiel ist. Es wird von einer raffinierten, aber skrupellosen KI gesteuert, um ein Ziel zu erreichen. Die Spieler, zumeist Schüler, kämpfen nicht nur in der virtuellen Welt gegen virtuelle Monster, sondern müssen auch in der realen Welt Aufträge erledigen. Für Wohlverhalten werden sie auch im echten Leben belohnt (bekommen z.B. die Musterlösung der nächsten Matheprüfung schon vorab). Bei Ungehorsam erhalten sie aber auch real eine Strafe. Sogar vor Mord schreckt Erebos nicht zurück. Erebos 2 spielt zehn Jahre nach Erebos, und inzwischen kontrolliert das Spiel auch Smartphones, Überwachungskameras und Navigationssysteme. Ungestörte Gespräche und geheime Treffen sind nicht mehr möglich. Das Spiel hat seine Spieler fest im Griff.

Buchcover: NSA

Alternative Realität

Der Roman „NSA Nationales Sicherheits-Amt“ von Andreas Eschbach beschreibt eine alternative Realität: Wie wäre die Geschichte verlaufen, hätte es im Dritten Reich bereits Computer und das Internet gegeben? Systemkritiker outen sich selbst im Internet. Anhand von Big-Data-Auswertungen von Einkäufen werden ganz schnell diejenigen identifiziert, die zusätzliche Personen im Haushalt verstecken. Die weiße Rose wäre nicht weit gekommen, dank der Handyortungen. Wer glaubt, er könne den Geheimdienst auf eine falsche Spur locken, indem er sein Handy an einen LKW nach Italien klebt, unterschätzt die Videoüberwachung am Bahnhof. Die Nazis hacken amerikanische Universitätsserver und stehlen den Bauplan der Atombombe. Und als krönender Abschluss wird ein Gehirnchip entwickelt, der aus jedem Menschen einen Hitlerfan macht.

Wie digitale Überwachung konkret aussehen kann, wird in manchen Ländern heute schon gelebt. „Couchsurfing im Iran“ und „Couchsurfing in China“ von Stephan Orth sind eigentlich Reiseberichte, aber, wie Stephan Orth schildert: In beiden Ländern beeinflusst die digitale Überwachung der Bevölkerung deren Lebensgefühl.

Über die Autor:innen

Prof. Dr. habil. Andrea Herrmann

Professorin für Software Engineering, Studiengangsleitung Software Engineering und Data Science

Sie verfügt über umfangreiche Expertise auf den Gebieten des Requirements Engineering, Software Engineering, Projektmanagements, Risikomanagements, Innovationsmanagements, Künstlicher Intelligenz und Maschinenethik. Ihr akademischer Werdegang umfasst ein breites Spektrum von Studien in Physik bis zur Habilitation in Informatik an der Universität Heidelberg. Sie hat in verschiedenen Positionen an renommierten Hochschulen, wie der Universität Braunschweig und der Fachhochschule Dortmund, gelehrt. Neben Ihrer Lehrtätigkeit hat sie vielfältige Erfahrungen in der Industrie gesammelt, unter anderem als Software-Entwicklerin und Beraterin. Als Mitglied des Präsidiums der Gesellschaft für Informatik (GI) und in verschiedenen wissenschaftlichen Vereinigungen hat sie sich aktiv für die Weiterentwicklung der Informatik eingesetzt. Ihre Forschungsarbeit ist in einer Vielzahl von Publikationen dokumentiert und spiegelt Ihr Engagement in den Bereichen Requirements Engineering, Projektmanagement, Künstliche Intelligenz und mehr wider.

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