AKAD-Studierende der Sozialen Arbeit mit dem Jennifer-Scherrenbacher-Preis ausgezeichnet
Die AKAD University hat in Remscheid zwei ihrer engagiertesten Studierenden geehrt
- Was hinter dem Jennifer-Scherrenbacher-Preis steckt
- Ein musikalischer Auftakt voller Symbolkraft
- Begrüßung durch die Diakonie Remscheid
- Die Laudatio über den Mut, neue Wege zu gehen
- Jonas Müller – Vom CFO zum Gründer einer Schule in West-Papua
- Simone Holzendorf – Lokales Engagement mit großer Wirkung
- Dieser Preis ist heute wichtiger denn je
- Ein feierlicher Abschluss
- Zwei Preisträger, eine Botschaft
Jonas Müller und Simone Holzendorf erhielten den Jennifer-Scherrenbacher-Preis, der jedes Jahr an Menschen verliehen wird, die sich bereits während ihres Studiums durch herausragendes soziales Engagement auszeichnen. Die feierliche Preisverleihung machte deutlich, wie viel Wirkung einzelne Personen entfalten können und welch zentrale Rolle Bildung dabei spielt.
Was hinter dem Jennifer-Scherrenbacher-Preis steckt
Der Preis wurde von Dr. Wolfgang Scherrenbacher gestiftet und erinnert an seine verstorbene Tochter Jennifer. Mit einer Dotierung von 2.000 € würdigt die Auszeichnung Studierende der AKAD University, die ihre akademische Arbeit mit einem tiefen gesellschaftlichen Verantwortungsbewusstsein verbinden.
In seiner emotionalen Ansprache spannte der Stifter den Bogen von seiner eigenen Biografie: vom Goldschmied ohne akademische Perspektive über das Nachholen des Abiturs, ein späteres Medizinstudium und eine herausragende ärztliche Karriere bis hin zum Verlust seiner Tochter. Diese beschrieb er als zentrale Motivation dafür, anderen Menschen ähnlich transformative Bildungserfahrungen zu ermöglichen. Bildung, so seine Botschaft, ist nicht nur Wissensvermittlung, sondern eine Kraft, die Lebenswege radikal verändern kann.
Informieren Sie sich jetzt über den AKAD-Studiengang Soziale Arbeit (B.A.)
Der Studiengang richtet sich an alle, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und professionell helfen möchten.
Ein musikalischer Auftakt voller Symbolkraft
Die Veranstaltung eröffnete mit einer Einspielung des rumänischen Pianisten Dinu Lipatti, der trotz tödlicher Erkrankung bis zuletzt mit Hingabe musizierte. Diese Symbolik ist bewusst gewählt, denn Lipattis Werk steht für menschliche Widerstandskraft, Qualität und den tiefen Willen, etwas Bleibendes zu schaffen. Diese Werte zogen sich wie ein roter Faden durch die gesamte Preisverleihung.
Begrüßung durch die Diakonie Remscheid
Jens Heckmann, Geschäftsführer der Diakonie im Kirchenkreis Lennep, stellte die breite Palette an sozialen und beratenden Angeboten seiner Organisation vor, darunter Familienberatung, Flüchtlingshilfe, Schuldnerberatung und Suchtprävention. Er würdigte die Preisträger herzlich und betonte die enge Verbundenheit der Diakonie mit den Werten des Preises.
Die Laudatio über den Mut, neue Wege zu gehen
Der Prorektor der AKAD University wählte für seine Laudatio das Jean-Paul-Zitat, das den Abend prägen sollte:
Gehe nicht dorthin, wohin der Weg dich führen mag, sondern dorthin, wo kein Weg ist, und hinterlasse eine Spur.
Er verband dieses Zitat mit dem Denken Viktor Frankls. Als weltberühmter Arzt und Psychiater überlebte Frankl vier Konzentrationslager und entschied sich unmittelbar nach seiner Befreiung dazu, wieder als Arzt zu wirken. Bemerkenswert ist, dass er trotz seiner zutiefst traumatischen Geschichte keine Verbitterung verspürte, sondern den Entschluss fasste, weiterhin anderen Menschen zu helfen.
Seine zentrale Erkenntnis lautet, dass Menschen nicht durch ihre Herkunft oder ihre äußeren Rollen bestimmt werden, sondern durch die Haltung und die Handlungen, mit denen sie ihrem Leben begegnen. Mit dieser Perspektive leitete die Laudatio über zu den beiden Preisträger:innen des Abends, die auf unterschiedliche Weise neue Wege beschritten haben.
Jonas Müller – Vom CFO zum Gründer einer Schule in West-Papua
Der erste Preisträger, Jonas Müller, beeindruckt mit einem ungewöhnlichen Lebensweg. Vom Controller und später Head of Controlling & Finance (CFO) eines internationalen Unternehmens wechselte er zu Greenpeace und entschied sich schließlich, Kindern in West-Papua eine Zukunftsperspektive zu geben.
2017 gründete er Child Aid Papua, eine gemeinnützige Organisation, die Kindern und Jugendlichen in abgelegenen Regionen Zugang zu Bildung ermöglicht. Seit 2019 existiert dort ein Lernzentrum, das durch sein Engagement stetig weiterwächst. In seinem Studium an der AKAD nutzte Müller akademische Erkenntnisse direkt für seine Projekte, etwa bei der Planung modularer Gebäude, die schneller und nachhaltiger einsatzfähig sind. Müllers Arbeit schafft buchstäblich Wege, wo zuvor keine waren und stellt somit ein Paradebeispiel für das Jean-Paul-Motto dar.
Simone Holzendorf – Lokales Engagement mit großer Wirkung
Die zweite Preisträgerin, Simone Holzendorf, ging einen ganz anderen aber ebenso beeindruckenden Weg. Als dreifache Mutter und berufstätige Frau absolvierte sie als Erste das Bacheloreinstiegsprogramm der AKAD. Jenes Programm eröffnet Menschen ohne klassische Hochschulzugangsberechtigung den Weg ins Studium. Besonders hervorzuheben ist ihr Beitrag zur Weiterentwicklung der Diakonie Remscheid, wo sie in der Schuldnerberatung arbeitet. Dort denkt sie Lösungen stets von den Betroffenen her und entwickelt aktuell Strategien, um überschuldete Familien zu entlasten und gleichzeitig sozialen Wohnraum effektiver zu nutzen. Ihr entscheidendster Beitrag für die AKAD University: Sie bewahrte die Existenz des Bacheloreinstiegsprogramms, indem sie geduldig auf interne Entscheidungsprozesse wartete, statt ihre Einschreibung zu erzwingen. Dieser Akt von verantwortungsbewusster Führung kommt vielen zukünftigen Studierenden zugute.
Studieren ohne Abitur? In dem Blogbeitrag Studieren ohne Abitur:
So geht’s! erfahren Sie, welche Wege Ihnen den Zugang einer akademischen Karriere eröffnen.
Dieser Preis ist heute wichtiger denn je
Die Laudatio machte deutlich, dass es Menschen braucht, die den Mut haben, Verantwortung zu übernehmen und Bildung als Werkzeug gesellschaftlicher Veränderung begreifen. Die Geschichten der Preisträger:innen zeigen, wie akademisches Wissen und persönlicher Einsatz zusammenwirken können, um anderen Menschen echte Zukunftsperspektiven zu geben. Die AKAD University versteht Bildung dabei nicht als rein akademische Disziplin, sondern als Transformationskraft für Studierende, Lehrende und letztlich die Gesellschaft.
Ein feierlicher Abschluss
Zum Ausklang wurde ein Werk des Pianisten Leon Fleisher gespielt, der nach langer Krankheit seine Fähigkeit zum beidhändigen Spiel zurückerlangte. Ein musikalisches Bild dafür, dass Menschen trotz widriger Umstände immer wieder Wege zurück in ihre Stärke finden. Der anschließende Empfang bot Raum für Austausch, Gespräche und Vernetzung und rundete somit die würdige Preisverleihung ab.
Zwei Preisträger, eine Botschaft
Die beiden Preisträger:innen des Jahres 2024 zeigen eindrucksvoll, dass Engagement viele Formen haben kann: global, lokal, still, laut, organisatorisch oder strukturell. Entscheidend ist der Wille, anderen Menschen zu helfen. Eben dafür steht die AKAD University.
Über die Autor:innen
Fragen zum Studium
Kostenloses Infomaterial anfordern
„*“ zeigt erforderliche Felder an