Eine Studentin steht auf einem Feld, mit Wolken über ihrem Kopf

Mentale Gesundheit im Fernstudium

Hilfreiche Tipps zum Bewältigen mentaler Herausforderungen im Fernstudium.

In aller Kürze: Mentale Gesundheit im Fernstudium

- Herausforderungen meistern: So bleiben Sie im Fernstudium mental stark und ausgeglichen.
- Unterstützung bei AKAD: Individuelle Beratung und digitale Tools fördern Ihre mentale Gesundheit.

Mentale Belastungen im Fernstudium: Zwischen Flexibilität und Überforderung 

Besonders zu Beginn des Studiums treten viele neue Herausforderungen auf einmal auf. Darunter sind eine neue Lernumgebung, ungewohnte Tagesabläufe und die eigenverantwortliche Organisation zum Studienablauf.

Während eine Präsenzhochschule bereits im ersten Semester feste Strukturen wie Vorlesungszeiten und direkte Interaktionsmöglichkeiten als Orientierung bietet, müssen sich Studierende an Fernhochschulen ihre Zeit selbst einteilen.

Zudem unterschätzen viele Fernstudierende, wie viel Selbstdisziplin es erfordert, regelmäßig zu lernen, sich selbst zu motivieren und gleichzeitig nicht den Überblick zu verlieren. Ohne die gewohnte Präsenz von Lerngruppen oder direkte Rückmeldungen von Dozierenden kann schnell Unsicherheit entstehen.

In vielen Fällen gilt die soziale Isolation als größte Herausforderung: Während sich in einem klassischen Studienalltag Kontakte zu Kommiliton:innen oft nebenbei im Hörsaal oder der Mensa ergeben, müssen Fernstudierende gezielt nach Möglichkeiten suchen, um sich mit anderen zu vernetzen.

Wie verschiedene Lebenssituationen das Fernstudium prägen

Die Belastung im Fernstudium hängt insbesondere von der jeweiligen Lebenssituation ab, die den Studienalltag von Fernstudierenden auf verschiedene Weise beeinflussen. Während einige sich voll und ganz auf das Studium konzentrieren können, müssen andere Arbeit, Familie und andere Verpflichtungen mit dem Studieren in Einklang bringen.

Diese unterschiedlichen Lebenssituationen prägen die Herausforderungen, die mit einem Fernstudium verbunden sein können:

  • Berufsbegleitend Studierende arbeiten nebenbei in Teilzeit oder Vollzeit.

  • Fernstudierende, die gleichzeitig Eltern sind, jonglieren oft zwischen Kinderbetreuung, Haushalt und Lernphasen. Gerade mit Kleinkindern kann es schwierig sein, ruhige und ungestörte Lernzeiten zu finden.

  • Alleinlebende Fernstudierende haben zwar volle Kontrolle über ihre Zeiteinteilung, aber stellen sich gleichzeitig der Herausforderung der sozialen Isolation. Ohne direkten Austausch mit Kommiliton:innen kann es schwer sein, am Ball zu bleiben.

  • Studierende mit gesundheitlichen Einschränkungen erhalten zwar dank des Fernstudienkonzepts eine gute Möglichkeit, sich weiterzubilden, dennoch kann das selbstständige Lernen herausfordernd sein – vor allem wenn gesundheitliche Beeinträchtigungen den Alltag beeinflussen oder besondere Unterstützung notwendig ist.

  • Karrierewechsler:innen beziehungsweise Quereinsteiger:innen nutzen das Fernstudium als Sprungbrett für einen neuen Karriereweg oder eine berufliche Weiterbildung. Sie bringen oft viel praktische Erfahrung mit, müssen aber möglicherweise akademische Grundlagen nachholen und sich an neue Lernstrategien gewöhnen.

Gemeinsam statt einsam: An Seite der AKAD University mental stark bleiben

Trotz der genannten Herausforderungen bedeutet das allerdings nicht, dass Fernstudierende auf sich alleine gestellt sind. Durch ein breitgefächertes Beratungsangebot erhalten Studierende an Fernhochschulen jederzeit die Möglichkeit, sich Unterstützung zu suchen – sei es bei organisatorischen Fragen, inhaltlichen Schwierigkeiten oder persönlichen Anliegen.

Die AKAD University setzt auf verschiedene Maßnahmen, um die mentale Gesundheit ihrer Fernstudierenden zu stärken:

  • Individuelle Betreuung und Beratung: Studierende erhalten fachliche, studienorientierte und persönliche Beratung, um Herausforderungen zu bewältigen.

  • Prävention von Isolation: Get-together-Veranstaltungen, Erfahrungsaustausch in Seminaren und das „Sounding Board“ fördern soziale Interaktion und gegenseitige Unterstützung.

  • Flexibles Lernen mit Struktur: Die AKAD bietet flexible Online-Klausuren sowie weitere digitale und praxisorientierte Lernformate, die Theorie und Praxis verbinden, um Selbstorganisation zu erleichtern.

  • Resilienzförderung durch aktive Einbindung: Die Ermöglichungsdidaktik stärkt Studierende darin, sich kritisch mit Inhalten auseinanderzusetzen und lösungsorientiert zu handeln.

  • Stärkung der intrinsischen Motivation: Durch eine unterstützende Lernumgebung und den gezielten Austausch mit anderen wird die Eigenmotivation gefördert.

Interview Prof. Dr. Eckstein: Das können Sie für Ihre mentale Gesundheit im Studium tun

Ein Fernstudium ist anspruchsvoll, doch Ihre mentale Gesundheit sollte immer an erster Stelle stehen. Vergessen Sie also nicht, sich selbst zu priorisieren. Wie das aussehen könnte? Das erläutert die Studiengangsleiterin für Soziale Arbeit und Sozialmanagement an der AKAD University, Prof. Dr. Eckstein.

Welche Bedeutung hat Kommunikation sowohl im Studium als auch im Leben allgemein?

Prof. Dr. Eckstein: Kommunikation ist das Fundament unseres sozialen Handelns. Sie findet permanent statt, sei es verbal oder nonverbal. Besonders in der akademischen Bildung spielt sie eine zentrale Rolle, denn durch gezielte Kommunikation können Menschen ihre Persönlichkeit weiterentwickeln, sich austauschen und voneinander lernen.

Eine effektive Kommunikation ermöglicht es uns, Herausforderungen zu bewältigen und resilient zu agieren. Im Studium fördert sie nicht nur den Wissenserwerb, sondern auch die Fähigkeit, Probleme zu lösen und sich selbst zu reflektieren.

Inwiefern kann ein Fernstudium die psychische Gesundheit fördern im Vergleich zu einem Präsenzstudium?

Prof. Dr. Eckstein: Ein Fernstudium bietet viele Vorteile, die sich positiv auf die psychische Gesundheit auswirken können. Zum einen gibt es eine hohe Flexibilität: Studierende können ihr Studium besser mit Beruf und Familie vereinbaren, was Stress reduziert.

Zum anderen fördert das Fernstudium die Persönlichkeitsentwicklung und stärkt die Selbstorganisation, da Studierende eigenverantwortlich lernen müssen. Zudem wird psychische Gesundheit oft individuell angesprochen, was durch den bilateralen Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden unterstützt wird.

Ein zentraler didaktischer Ansatz im Fernstudium ist die Ermöglichungsdidaktik. Diese befähigt Studierende, sich selbst Lernziele zu setzen und eigenständig Wissen zu erschließen, während die Lehrkräfte unterstützende Rahmenbedingungen schaffen.

Schließlich sind Fernstudiengänge meist sehr praxisorientiert, sodass Studierende ihre eigene Expertise einbringen und das Gelernte direkt in ihren Berufsalltag integrieren können.

Wie unterstützt die AKAD University ihre Studierenden in Bezug auf mentale Gesundheit?

Prof. Dr. Eckstein: Viele Fernhochschulen setzen gezielt auf Maßnahmen zur Unterstützung der Studierenden. Dazu gehören zunächst die Wahrnehmung der individuellen Herausforderungen der Studierenden und ein lösungsorientierter Ansatz im Umgang damit.

Der Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, da sich Studierende gegenseitig unterstützen können. Zudem wird das selbstständige Agieren gefördert, was das Selbstbewusstsein und die Resilienz der Studierenden stärkt.

Darüber hinaus bieten Fernhochschulen häufig psychosoziale Beratungen an, die Studierende bei persönlichen oder akademischen Herausforderungen in Anspruch nehmen können. Auch Netzwerkarbeit und Gruppenaktivitäten tragen zur sozialen Einbindung bei. Schließlich gibt es kontinuierliche Betreuung und Unterstützung durch Lehrkräfte und Mentor:innen, die den Lernprozess begleiten.

Welche Rolle spielen digitale Möglichkeiten im Fernstudium?

Prof. Dr. Eckstein: Digitale Technologien haben das Fernstudium revolutioniert. Sie ermöglichen nicht nur interaktive Online-Vorlesungen, sondern auch psychosoziale Beratungen in einem geschützten Rahmen. Auch digitale Prüfungen haben sich etabliert, oft mit vorbereitenden Tutorien, die eine gezielte Vorbereitung ermöglichen.

Virtuelle Communities bieten Studierenden die Möglichkeit, sich schnell und unkompliziert auszutauschen, Ringvorlesungen zu besuchen oder an digitalen Sprechstunden teilzunehmen. Die Flexibilität und Zugänglichkeit, die durch diese Technologien geschaffen wird, trägt maßgeblich zu einer positiven Studienerfahrung bei.

Was raten Sie Studierenden, die unter Stress oder Einsamkeit leiden?

Prof. Dr. Eckstein: Zunächst einmal ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass man nicht allein ist. Ich empfehle Studierenden, die vorhandenen Möglichkeiten zum Austausch aktiv zu nutzen: Der Kontakt mit Mitstudierenden, Dozierenden und dem Betreuungsteam kann sehr entlastend wirken. Auch Hobbies und regelmäßige soziale Aktivitäten sind essenziell, um das mentale Gleichgewicht zu wahren.

Zoom-Treffen und Projektwerkstätten bieten eine tolle Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen und gemeinsam an Themen zu arbeiten. Wer sich überfordert fühlt, sollte nicht zögern, die Beratung der Hochschule in Anspruch zu nehmen. Diese Angebote können enorm dabei helfen, Stress abzubauen und neue Perspektiven zu entwickeln.

Prof. Dr. Eckstein: Der Trend zum Fernstudium wächst stetig, nicht nur unter Berufstätigen, sondern auch bei Menschen, die sich weiterbilden oder umorientieren möchten. Ein wichtiger Aspekt ist die zunehmende Internationalität, die es Studierenden ermöglicht, flexibel und ortsunabhängig an Hochschulprogrammen teilzunehmen.

Zudem bieten viele Hochschulen mittlerweile individualisierbare Weiterbildungsangebote an, darunter Zertifikatskurse, die auf spezifische Bedürfnisse zugeschnitten sind. Praxisorientierung wird ebenfalls immer wichtiger: Die Einbeziehung von Erfahrungen der Studierenden in das Curriculum trägt zur Anwendbarkeit des Gelernten in der Berufswelt bei.

Darüber hinaus findet eine kontinuierliche Aktualisierung der Studiengänge statt, um sie an neue wissenschaftliche und technologische Entwicklungen anzupassen.

Was ist Ihr wichtigster Tipp für eine erfolgreiche Selbstorganisation im Fernstudium?

Prof. Dr. Eckstein: Selbstorganisation ist der Schlüssel zum Erfolg im Fernstudium. Ich empfehle Studierenden, eine Lernphilosophie zu entwickeln, die auf der Selbsterschließung von Inhalten basiert. Erfahrungs- und praxisbezogenes Lernen in kontinuierlichen Gruppen kann dabei helfen, das Gelernte nachhaltig zu verinnerlichen. Die Kombination aus Theorie und praktischen Übungen sorgt für einen tieferen Wissenserwerb.

Ein multiperspektivischer Zugang zu den Studieninhalten – also das Betrachten eines Themas aus verschiedenen Blickwinkeln – kann zudem zu einem umfassenderen Verständnis beitragen. Nicht zuletzt ist es wichtig, reflektives Wissen zu entwickeln, also das eigene Lernen regelmäßig zu hinterfragen und anzupassen. Wer diese Aspekte beachtet, wird das Fernstudium erfolgreich meistern.

Vielen Dank für Ihre wertvollen Einblicke, Frau Prof. Dr. Eckstein!

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Über die Autor:innen

Prof. Dr. Isa-Dorothe Eckstein

Professorin für Soziale Arbeit

Sie verfügt über eine umfangreiche Expertise in den Bereichen Soziale Arbeit und Pädagogik. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Soziale Arbeit, wobei sie sich besonders mit Themen wie inklusive Berufspädagogik, Betriebliches Gesundheitsmanagement und Diversität beschäftigt. Prof. Dr. Isa-Dorothe Eckstein engagiert sich auch außerhalb der Lehre in verschiedenen verantwortlichen Funktionen. Sie ist aktiv in der kirchlichen Gemeindearbeit involviert, hält Gottesdienste in den evangelischen Landeskirchen Hessen-Nassau, Württemberg und Pfalz ab und leitet den ökumenischen Weltgebetstag auf Dekanatsebene. Zudem ist sie Mitglied der Besuchskommission der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau (EKHN), Mitglied des Senats, Mitglied des SPO-Ausschusses der Hochschule und Mitglied des Educational Board of Practice der Hochschule und arbeitet im iXNet-Programm zur Unterstützung junger Akademiker:innen mit Behinderung mit.

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