Workation: Ein Trend, der die Arbeitswelt verändert
Workation bedeutet, dass Arbeitnehmer:innen ihre reguläre Tätigkeit an einem anderen Ort ausüben.
- Was versteht man unter Workation?
- Für wen eignet sich eine Workation?
- Voraussetzungen & Herausforderung einer Workation
- 1. Wahl des richtigen Ortes
- 2. Klärung mit dem Arbeitgeber
- 3. Zeitmanagement
- 4. Technische Ausstattung
- 5. Rechtliche Rahmenbedingungen
- Steuerrechtliche Aspekte, Sozialversicherung und Arbeitsrecht
- Steuerrechtliche Aspekte
- Sozialversicherung
- Arbeitsrecht
- Zusatzvereinbarungen im Arbeitsvertrag
- Vorteile einer Workation:
- Work and Travel vs. Workation - Was ist der Unterschied?
- Studykation: Lernen und Reisen verbinden
- Erfahrungsbericht: Meltem Daǧdelen
- Fazit: Warum eine Workation sich lohnt
- FAQs
- Diese Beiträge können Sie auch interessieren
In aller Kürze: Alles rundum Workation
- Arbeiten, wo andere Urlaub machen – aber im bestehenden Job.
- Voraussetzung: ortsunabhängige Tätigkeit + Zustimmung des Arbeitgebers.
- Zu beachten: Zeitzonen, Internetverbindung, Steuern, Sozialversicherung, Arbeitsrecht.
Flexible Arbeitsmodelle werden in der heutigen Zeit immer beliebter, so auch der innovative Trend Workation. Welche Vorteile eine Workation bietet und welche Herausforderungen bewältigt werden müssen, um Urlaub und Arbeit vereinen zu können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Was versteht man unter Workation?
Workation setzt sich aus den englischen Worten "Work" (Arbeit) und "Vacation" (Urlaub) zusammen. Kurz gesagt: Workation beschreibt die Verschmelzung von Arbeit und Urlaub. Mitarbeitende verlegen ihren Arbeitsplatz zeitweise an einen anderen Ort – beispielsweise ans Meer, in die Berge oder in eine andere Stadt. Durch die zunehmende Verbreitung von Homeoffice und Remote-Arbeit wird Workation möglich gemacht und so bei Arbeitnehmer:innen immer beliebter. 1
Für wen eignet sich eine Workation?
Workation ist ideal für Menschen, die:
- überwiegend digital arbeiten,
- nicht physisch im Büro anwesend sein müssen,
- flexible Arbeitszeiten haben oder remote arbeiten dürfen.
Typische Berufsgruppen:
- Entwickler:innen
- Texter:innen & Journalist:innen
- Marketing- und Social-Media-Profis
- Designer:innen
- Selbstständige & digitale Nomad:innen
Workation eignet sich für alle, die nicht in einem Büro anwesend sein müssen und außerhalb des Büros ihre Arbeit leisten. Ob Workation letztendlich gemacht werden darf, hängt vom Arbeitgeber ab. Fakt ist aber, dass immer mehr Unternehmen bereit sind, Angestellte aus dem Ausland arbeiten zu lassen. Dafür sind allerdings einige Voraussetzungen zu erfüllen.2
Voraussetzungen & Herausforderung einer Workation
In vielen Unternehmen hat sich in den letzten Jahren das Homeoffice etabliert. Solche Unternehmen haben eine gute Ausgangslage für Workation. Möchte man diesen Schritt gehen und beispielsweise außerhalb der EU remote arbeiten, erfordert dies eine gute und genaue Planung.
1. Wahl des richtigen Ortes
Der ideale Workation-Ort bietet:
- zuverlässiges WLAN
- ruhige Arbeitsplätze oder Coworking-Spaces
- sichere Infrastruktur
- Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten
2. Klärung mit dem Arbeitgeber
Vor der Abreise sollten folgende Punkte fixiert sein:
- Arbeitszeiten & Erreichbarkeit
- Umgang mit unterschiedlichen Zeitzonen
- Teilnahme an Meetings
- Ausstattung & IT-Sicherheit
3. Zeitmanagement
Arbeiten am Strand klingt verlockend – doch produktiv bleibt nur, wer klare Strukturen schafft:
- feste Arbeitszeiten
- Pausen einplanen
- Fokusphasen trotz Urlaubsumgebung
Aus diesem Grund sind Disziplin und ein striktes Zeitmanagement entscheidend, um Arbeit und Freizeit zu trennen.
4. Technische Ausstattung
Unverzichtbar für eine erfolgreiche Workation ist die technische Ausstattung:
- Laptop + Ladegeräte
- Adapter
- mobiler WLAN-Router
- ggf. zusätzlicher Bildschirm
- VPN & Sicherheitssoftware
5. Rechtliche Rahmenbedingungen
Innerhalb und außerhalb der EU gelten unterschiedliche Regeln – besonders bei längeren Aufenthalten. Bei Aufenthalten außerhalb der EU muss die 183-Tage-Regelung beachtet werden.
Steuerrechtliche Aspekte, Sozialversicherung und Arbeitsrecht
Steuerrechtliche Aspekte
- Bis 183 Tage im Jahr bleibt die steuerliche Situation meist unverändert.
- Bei längeren Aufenthalten droht Doppelbesteuerung.
- Vorab unbedingt steuerliche Beratung einholen.
Weitere steuerrechtliche Tipps rund um das Fernstudium.
Sozialversicherung
Hier muss zwischen EU-Ausland und nicht-europäischem Ausland unterschieden werden. Arbeitet man aus dem EU-Ausland, so ist man weiterhin in Deutschland sozialversichert. Wenn länger als drei Monate aus dem anderen EU-Land gearbeitet wird, sind dort auch Sozialversicherungsbeiträge fällig:
- EU-Ausland: Versicherungen bleiben bestehen. Ab 3 Monaten können zusätzliche Beiträge anfallen.
- Außerhalb der EU: bilaterale Abkommen prüfen.
In jedem Fall ist es von Vorteil, sich vom Arbeitgeber eine A1-Bescheinigung geben zu lassen, um die vorübergehende Entsendung nachweisen zu können.
Arbeitsrecht
In der Regel greift das deutsche Arbeitsrecht bei einer Workation. Aber es kann auch sein, dass dies bei längeren Zeiträumen der Workation und Orten, die nicht in der EU liegen, nicht mehr der Fall ist:
- der Aufenthalt ist sehr lang
- das Zielland hat eigene zwingende Arbeitsvorschriften
Deshalb vorab klären:
- maximale Arbeitszeiten
- Ruhezeiten
- Versicherungspflichten
Zusatzvereinbarungen im Arbeitsvertrag
Eine Workation sollte immer schriftlich geregelt werden – z. B. in einer Zusatzvereinbarung. Dort ist festzuhalten:
- steuerliche und sozialrechtliche Besonderheiten
- Dauer und Ort der Workation
- Erreichbarkeit & Arbeitszeiten
- Rückkehrpflicht
- Kostenübernahme.3
Wird auf die oben angeführten Punkte geachtet und ein entsprechender Arbeitsvertrag für die Kombination von Arbeit und Urlaub aufgesetzt, so steht einer erfolgreichen Workation nichts mehr im Wege. Gute Organisation und Planung bilden die Basis dafür.
Vorteile einer Workation:
- Verbesserung der Work-Life-Balance: Arbeiten in inspirierender Umgebung steigert die Zufriedenheit und mentale Gesundheit.
- Kulturelle und persönliche Bereicherung: Das Erleben neuer Kulturen erweitert Perspektiven und interkulturelle Kompetenz.
- Mehr Kreativität und Produktivität: Der Wechsel des Arbeitsortes fördert die Kreativität und durchbricht Routinen.
- Flexibilität und Freiheit: Arbeiten von überall sorgt für ein Gefühl von Freiheit und stärkt die Selbstbestimmung.4
Work and Travel vs. Workation - Was ist der Unterschied?
Beide Bezeichnungen klingen ähnlich, doch die Bedeutung ist eine andere. Der Begriff Workation beschreibt die Arbeit im Ausland, die man im bisherigen Job auch erledigt hat. Bei Work and Travel liegt der Fokus eher auf dem Reisen. Hier wird zwischendurch gearbeitet, um sich die Reise zu finanzieren. Es sind Gelegenheitsjobs, die in dem jeweiligen Zielland abgeleistet werden können.
Studykation: Lernen und Reisen verbinden
eben Workation gewinnt auch Studykation an Bedeutung – die Kombination aus Lernen und Reisen. Studierende nehmen Studienmaterialien mit an ihren Wunschort und absolvieren dort Aufgaben und Lernphasen. Vorteile:
- mehr Motivation
- kreative Lernumgebung
- kulturelle Erfahrungen
- flexible Einteilung wie im Fernstudium
Perfekt geeignet für alle, die ein Fernstudium absolvieren und flexibel lernen möchten.
Alle Formen sind mit einem Fernstudium im Ausland vereinbar, denn dieses kann auch flexibel von überall aus absolviert werden.
Erfahrungsbericht: Meltem Daǧdelen
Meltem Daǧdelen studiert Wirtschaftsingenieurwesen an der AKAD University. Aufgrund eines Jobangebots in der Türkei brach sie ihr Präsenzstudium ab und ließ bereits erbrachte Leistungen anrechnen.
Parallel zu ihrem Job als Vertriebsleiterin in der Türkei nutzt sie Inhalte aus dem Studium – etwa in Bereichen Marketing, Preiskalkulation und internationalem Vertrieb.
Als besonders hilfreich während ihres Fernstudiums empfindet sie den Online Campus, der funktional und übersichtlich gestaltet ist. Auch der Austausch mit anderen Studierenden funktioniert ihrer Erfahrung nach gut.
Herausforderungen ergeben sich vor allem durch interkulturelle Unterschiede im Arbeitsalltag. Dennoch sieht sie ihre Kombination aus Fernstudium und Job als große Chance.
Fazit: Warum eine Workation sich lohnt
Eine Workation verbindet die Vorteile des Remote-Arbeitens mit der Inspiration eines neuen Orts. Wer rechtliche Vorgaben einhält, technische Voraussetzungen klärt und eine klare Vereinbarung mit dem Arbeitgeber trifft, kann produktiv arbeiten und gleichzeitig die Vorteile eines Ortswechsels genießen.
FAQs
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Quellenangaben:
- Kununu News. (2025). Workation: Alles über das neue Arbeiten – oder Urlauben. ↩︎
- Solbach, N. (2023). Workation Definition: Das steckt dahinter. FOCUS.de. ↩︎
- Schmuck, C. (2025). Workation-Leitfaden: Was Sie beim Homeoffice im Ausland rechtlich beachten müssen. Mittelstand-Digital Zentrum Berlin. ↩︎
- ZDFheute. (2024). Arbeit und Urlaub: So gelingt Workation im Ausland. ↩︎
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