ein kahlköpfiger Mann mit Bart und schwarzem Hemd.

Die Neurobiologie der Aggression

Wie Alkohol und Trauma gewalttätiges Verhalten beeinflussen

Aggression ist ein menschliches Verhalten von großem evolutionspsychologischem Gewicht.
Immerhin existiert es in seiner ausgeprägtesten Form, der des Krieges, nachgewiesenermaßen schon seit circa 3250 Jahren. In seinem Kern zielt es darauf ab, anderen Lebewesen auf unterschiedliche Art und Weise Schaden zuzufügen. Dieser kann physischer, emotionaler oder verbaler Natur sein, so wie Aggression als Handlung instrumentell (zweckmäßig), reaktiv (als Reaktion auf Provokation oder Bedrohung) oder appetitiv (als Lust an der Gewalt) auftreten kann. Leider ist zu beobachten, dass gerade in den letzten Jahrzehnten die Prävalenz von Aggression weltweit zugenommen hat.

Aus Sicht der Forschung gilt es, sich vor allem intensiv mit den Risikofaktoren und Mechanismen von Aggression auseinanderzusetzen, hierbei erscheint es besonders wichtig, den Blick auf biologische und Umweltfaktoren sowie deren Beziehung zu Alkoholkonsum und Trauma zu schärfen.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die aktuellen Erkenntnisse der Neurobiologie der Aggression und wie sie mit Alkohol und Trauma in Verbindung steht.

Wenn Sie diese spannenden Themen auch interessieren, könnte unser Studiengang Psychologie genau das Richtige für Sie sein. Unser Professor für Psychologie, Michael Fritz, hat in der Spezialausgabe der Zeitschrift MDPI Biology neue Erkenntnisse rund um das Thema Aggression vorgestellt.

Die Wurzeln der Aggression: Ein Blick auf die neurobiologischen Grundlagen

Um die Neurobiologie der Aggression zu verstehen, betrachten Forscher verschiedene Faktoren wie Anatomie, Neurotransmitter und Genetik. Insbesondere Regionen wie das Striatum, das limbische System und die Amygdala spielen in der Entstehung und Umsetzung von aggressiven Handlungen eine entscheidende Rolle.

Die verhängnisvolle Dreiecksbeziehung: Aggression, Alkohol und Trauma

Studien haben gezeigt, dass Aggression eng mit Alkoholkonsum und traumatischen Lebensereignissen verbunden ist. Alkohol, ähnlich wie Trauma, kann neurobiologische Veränderungen hervorrufen, die dazu führen, dass aggressives Verhalten vermehrt auftritt.

Die Auswirkungen von Alkohol auf unsere Sinne, Emotionen und Kognition

Alkoholkonsum beeinflusst unsere Sinneswahrnehmung, Emotionsverarbeitung und kognitive Fähigkeiten. Alkohol kann die Hemmschwelle für aggressives Verhalten senken, da seine anxiolytische Wirkung es uns erschwert, bedrohliche Situationen zu vermeiden oder richtig einzuschätzen.

Der komplexe Zusammenhang zwischen Trauma, PTBS und Aggression

Der Zusammenhang zwischen Trauma, PTBS und Aggression ist äußerst komplex. Individuelle und kontextuelle Faktoren spielen hier eine wichtige Rolle, welche durch eine häufige Komorbidität von psychischen Störungen, wie Substanzmissbrauch weiter kompliziert werden.
Negative Kindheitserfahrungen, Vernachlässigung und andere Risikofaktoren können ebenfalls eine Rolle spielen.

Auf dem Weg zu einer individuellen Therapie und Prävention

Angesichts der Komplexität von Aggression, Alkohol und Trauma ist weiterführende Forschung notwendig, um die zugrunde liegenden Mechanismen besser zu verstehen. Ziel ist es, individualisierte Therapieansätze und Präventionsmaßnahmen zu entwickeln, die den individuellen Bedürfnissen gerecht werden. Eine ganzheitliche Herangehensweise, die biologische, psychologische und soziale Aspekte berücksichtigt, kann dabei helfen, effektive Strategien zu entwickeln, um Aggression zu reduzieren und die Folgen von Alkohol und Trauma zu mindern.

Wussten Sie schon? Neuropsychiatrischen Störungen können sich auch auf das Verhalten von Menschen auswirken.

Über die Autor:innen

Prof. MMag. Dr. Michael Fritz

Professor für Psychologie

Sein umfangreicher akademischer Werdegang umfasst Expertise in forensischer Psychiatrie und Rechtspsychologie, präklinischen und klinischen Neurowissenschaften und Verhaltenswissenschaften. Er hatte Führungspositionen inne und betrieb Forschung an verschiedenen angesehenen Institutionen. Prof. Fritz' internationale Erfahrungen schließen Gastforscherpositionen und Lehrtätigkeiten ein, die sich auf Biopsychologie, klinische Psychologie und forensische Psychiatrie konzentrieren. Seine Forschung widmet sich der Neurobiologie von Verhaltensstörungen, insbesondere Sucht und affektive Störungen. Bis heute hat er fast dreißig Forschungsartikel, Reviews und Buchkapitel publiziert und ist Mitglied mehrerer professioneller Fachverbände. Prof. Fritz' Engagement in Bildung und Forschung trug zu einer Bereicherung des Fachgebietes Psychologie bei.

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